Gelebte Ökumene - Q2-Religionskurs besucht die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Paderborn

Der Q2-Religionskurs besuchte letzten Freitag die St. Aho-Gemeinde in Paderborn. Sie beherbergt eine der ältesten Konfessionen mit traditionellem Ritus in altaramäischer Sprache und hat dennoch ein modernes Kirchengebäude.

Frau Benjamin, eine engagierte Mitarbeiterin der Gemeinde und syrisch-orthodoxe Religionslehrerin, empfing die Schülergruppe. Es gab viel Spannendes zu erfahren: von den Wurzeln der „syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien“, ihrer „alten“ Liturgie, der Gestaltung des Kirchenraums bis hin zu den verschiedenen Ämtern und der ökumenischen Zusammenarbeit, auch vor Ort in Paderborn. Überraschend war, dass Priester, die eine Gemeinde leiten, ganz anders als bei Katholiken, verheiratet sein müssen. Frauen dürfen den Altarraum nicht betreten, wo der Priester mit dem Rücken zur Gemeinde die Eucharistie feiert, teilweise hinter einem Vorhang vor den Augen der Gläubigen verborgen.

Der sichtbare Beitrag der Frauen zum Gottesdienst besteht im Singen, denn die feierlichen Messen werden von einem Mädchen-bzw. Frauenchor begleitet. Faszinierend klingen diese Melodien, von denen Frau Benjamin mit ihrer vollen Stimme eine Kostprobe gab – auf Altaramäisch, selbstverständlich.

Gabriele Kemper