Latein. Tot oder lebendig!? - Bei uns keine Frage!!!

Zusammenarbeit mit dem Kloster Dalheim –

Die Klasse 7c erstellt zwei Stationen für die Sonderausstellung  „Latein – Tot oder lebendig!?“ im Kloster Dalheim

Die Vorbereitung

Während des Distanzunterrichtes im Mai 2021 kam unsere Lateinlehrerin Frau Exner mit der Aufgabe, einen Orbis Pictus für die Lateinausstellung im Kloster Dalheim zu gestalten, auf uns zu.

In Europa war der Orbis Pictus vom 17. Bis 19. Jahrhundert ein beliebtes Jugend- und Schulbuch. Die Idee kam damals von dem Theologen Johann Amos Comenius. Er wollte das Schulsystem verändern. Im Orbis Pictus sollten die Kinder den Lernstoff durch Kombination von Bild und Text besser verknüpfen. Denn in dem Buch gab es immer auf der einen Seite eine Illustration, welche die Vokabel zeigte, und auf der anderen Seite die Beschreibung auf Deutsch und Lateinisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach diesem Beispiel sollten wir und andere Kurse einen Orbis Pictus mit modernen Dingen (Karneval, Zahnspange, EC-Karte, usw.) erstellen. Dazu verfassten wir eine deutsche Beschreibung, die einem Römer aus der damaligen Zeit helfen würde, das jeweilige Objekt zu verstehen. Um den Orbis Pictus komplett zu vervollständigen, malten wir noch ein Bild, welches die Vokabel darstellt. Nun fehlte noch die lateinische Übersetzung, bei der wir uns Hilfe von den Oberstufenschüler:innen holten.


Als zusätzliches Projekt erstellten wir etwa ein halbes Jahr später lateinische Rätselvideos zu ebenfalls modernen Themen. In den Videos wurden immer bildliche und schriftliche (lateinische) Umschreibungen gezeigt, ohne das Thema zu offensichtlich zu benennen oder zu zeigen. So konnte der Zuschauer mitraten, was gemeint war. Darunter waren Themen wie Schützenfest, Zauberwürfel und die Corona-Pandemie. Als Drehbuch hatten wir lateinische Texte, die Frau Exner für uns erstellt hatte. Von Zuhause brachten wir Requisiten mit. Die Videos wurden mit iPads gefilmt.

 

Aussstellungseröffnung


Der Termin der Ausstellungseröffnung wurde immer wieder aufgrund von Corona verschoben, doch  am 12. Mai 2022 war es endlich so weit: Für die Fachschaft Alte Sprachen waren Frau Exner, Frau Dammaschke sowie Herr Galczynski und als Vertreter der Schulleitung Herr von Schwartzenberg abends bei schönstem Wetter zur feierlichen Eröffnung  der Sonderausstellung zugegen.
Nach einem informativ unterhaltsamen Programm mit einer Talkrunde zur heutigen Relevanz des Lateinischen und manchen (unbegründeten) Klischees mit fachkundigen Gästen wie der Altphilologin Frau Professorin Klodt von der Ruhr-Uni Bochum, dem Museumsleiter Herrn Grabowsky u.a. sowie einer musikalisch-kabarettistischen Untermalung durch Mathias Brodowy ging es für unsere THEO-Abordnung in den pittoresken Klosterbinnenhof zu einem erlesenen Fingerfood-Schmaus. Und hierauf natürlich zum exklusiven Preview in die Ausstellung…

 

Ausstellungsbesuch der 7c – ad vestigia nostra ;-)

Ein paar Wochen vor dem Wandertag in der letzten Schulwoche gab uns Frau Exner dann mit großer Freude bekannt, dass unser Wandertag zum Kloster Dahlheim gehen wird. Wir waren sehr froh, dass wir zusammen nach mehreren Verschiebungen die Ausstellung als Klasse besichtigen konnten. Einige Wochen später, am 22.06.2022, trafen wir uns am Parkplatz des Liboriberges und fuhren zusammen mit der kompletten EF und unseren begleitenden Lehrer:innen Frau Exner und Herrn Linderkamp um 8:00 Uhr mit einem Sonderbus zum Kloster. Nach einer guten halben Stunde Fahrt trafen wir gegen 8:30 Uhr vor dem Kloster ein. Da unsere Führung erst um 10:00 Uhr losging, hatten wir noch viel Zeit auf dem Außengelände des Museums. Diese nutzten wir für gemeinsames Essen und Spiele.

Um 10:00 Uhr trafen wir unsere Museumsführerin, Frau Dr. Karthaus, die uns zum Museum geleitete. Während der Museumführung lernten wir einiges zu bedeutenden Vertretern in der Geschichte der lateinischen Sprache wie Cicero, Karl der Große, Hildegard von Bingen, Johann Amos Comenius oder Asterix und Obelix (;-). Wir erfuhren, dass sich auch heute noch Markennamen mit lateinischem Hintergrund wie Audi, Magnum oder Duplo finden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleich im ersten Ausstellungsraum zu Cicero erhielten wir alle einen besonderen Einblick in die Kleiderordnung der Römer: Zusammen mit Frau Dr. Karthaus durften wir einem unserer Klassenkameraden eine Toga anlegen, was sich schwieriger als erwartet gestaltete. Auch zum Thema Schrift & Schreiben erfuhren wir eine ganze Menge von Frau Dr. Karthaus, die allerhand anschauliches Material für uns parat hatte. Die klaren Highlights der Ausstellung waren allerdings unser Orbis Pictus Novus sowie unserere Videos!!! Netterweise besuchte uns Frau Mischer, die Kuratorin der Sonderausstellung, zur Übergabe von zwei Exemplaren unseres Orbis Pictus Novus!

 

Anschließend gingen wir mit unserer Museumsführerin in ein anderes Gebäude, denn es wartete noch eine besondere Überraschung auf uns:  Nach den Eindrücken in der Ausstellung sollten wir uns in einer Schreibwerkstatt selbst mit Feder und Tinte versuchen. Ausgehend von einer Übersicht (angelehnt an die Karolingische Minuskel-Schrift) schrieben wir unsere Namen und lateinische Sprichwörter auf Papyrus. Wer Lust hatte, konnte danach auch noch eine Druckversion ausprobieren. Wir und unsere Lehrer hatten anschließend noch ein wenig Zeit als Klasse, bevor uns der Bus abholte. Wir hatten alle sehr viel Spaß, waren allerdings auch sehr erschöpft, als wir mit dem Bus gen Heimat fuhren.

Es war eine tolle Erfahrung, bei der Lateinausstellung des Klosters Dahlheim mitwirken zu dürfen.

 

Von Florian, Karla, Felix, Carla (8c) mit Ergänzungen von Frau Exner