Theaterführung des Literaturkurses der Q1

Im Februar besuchte unser Literaturkurs das Theater am Neuen Platz für eine Führung, die uns auch zeigte, wie es hinter den Kulissen aussieht.

Es begann im Foyer mit einer kurzen Geschichte des Theaters. So wie es nun am Neuen Platz steht, gibt es das Theater erst seit 2011. Den Beginn hatte das Theater nämlich 1957 in der Aula unserer Schule, doch dort wurde es schnell zu klein, als die Aufführungen immer beliebter wurden. 1968 zog es also um in eine Studiobühne im Gebäude der Volksbank am Neuen Platz, aber die Werkstätten waren über die ganze Stadt verteilt und Bühnenbilder mussten mühsam durch die Stadt transportiert werden, also entschloss man sich 2009 ein neues Gebäude zu bauen, in dem mehrere Bühnen und die Werkstätten untergebracht werden können. Der Bau kostete übrigens 23 Millionen Euro.

Als nächstes zeigte man uns eine der kleineren Bühnen, das Studio, im zweiten Untergeschoss. Dort ist Platz für etwa 100 Menschen und es werden eher experimentelle Stücke aufgeführt. Manchmal werden auch Filme gezeigt. Der Raum wurde so entworfen, dass auch die Gäste ganz hinten die Schauspieler ohne Mikrofone hören können.

Auf der gleichen Ebene befindet sich zudem die Werkstatt, in der die Bühnenbilder gebaut werden, die alle aus Holz bestehen, denn es ist stabil, recht leicht zu transportieren und günstiger, als viele andere Materialien.

Mit einem Lastenaufzug, der bis zu 4 Tonnen tragen kann, ging es zurück auf das Erdgeschoss, diesmal hinter die Kulissen. Dort gibt es einen Montagesaal, wo die gebauten Teile zusammengesetzt werden und zwischengelagert werden können. Nebenan befindet sich der Malsaal, in dem die Bühnenbilder angemalt werden, damit sie nicht mehr wie Holz aussehen. Die Bühnenmalerin streicht Flächen oder imitiert sogar andere Oberflächen, wie Fliesen. Gemalt wird auf dem Boden und von einer Empore kann man auf das Bild herabsehen. Allerdings wird auch mit Bühnenplastik gearbeitet. Damit lassen sich beispielsweise Statuen bauen, die allerdings um einiges leichter sind, als welche aus Stein.

Dann ging es auf die große Bühne. In dem Saal gibt es 404 Plätze und 2 Rollstuhlplätze. Die ersten 3 Reihen lassen sich herausnehmen, um einen Orchestergraben zu bilden, aber das Orchester kann sich auch auf der Bühne befinden. Über der Bühne hängt eine Art Netz, an dem Teile des Bühnenbilds befestigt werden können, die jederzeit herab fahren können. Manchmal kommen auch Darsteller von dort oben, oder verschwinden dahin.

Durch ein Treppenhaus gingen wir auf das zweite Obergeschoss, wo sich die Maske befindet. Für die Schauspieler ist das die letzte Station vor der Aufführung, in der sie Make-Up bekommen, das aber auch Wunden, Tattoos und Narben sein können. Außerdem kann es sein, dass Perücken benötigt werden, die hier selbsthergestellt und natürlich auch angezogen werden und übrigens sehr teuer sind.

Gegenüber gibt es dann noch eine kleine Probebühne, in der von 6 Wochen Proben, etwas 4,5 Wochen geprobt werden. Hier gibt es auch die Konzeptions- und Leseprobe, an der alle Beteiligten teilnehmen und mitentscheiden und überlegen, was eventuell noch geändert werden muss.

Auf dem dritten Stock befindet sich die Schneiderei, in der die Kostüme angefertigt und angepasst werden. Manche Kostüme oder simple Kleidungsstücke lassen sich wieder verwenden, daher gibt es einen Fundus, verteilt auf zwei riesige Räume, in denen man Kleider, Anzüge, Sneaker und ganz verrückte Sachen aufbewahrt.

Zuletzt wurde uns das Theatertreff im vierten Obergeschoss gezeigt, wo Stücke von Jugendgruppen, wie zum Beispiel „Jott“ aufgeführt werden.

Insgesamt haben wir viel neues und interessantes gelernt, überrascht hat uns wie lange und wie intensiv das ganze Theater arbeitet um die Stücke jedes Jahr auf die Bühne zu bringen. Jetzt sind wir umso motivierter an unserer eigenen Aufführung weiterzuarbeiten.

Noel Hardi und Freya Schieberle (Q1)