2. Elternbrief des Schuljahres 2020/21

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Liebe Eltern,

zweieinhalb Wochen des neuen Schuljahres liegen hinter uns. Wir hoffen, dass unsere „neuen“ Theodorianer sich bei uns wohlfühlen und trotz Mund-Nasen-Bedeckung viele neue Gesichter kennenlernen konnten. Rückblickend freuen wir uns sehr, dass (fast) alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in den Präsenzunterricht zurückkehren konnten. Wir beobachten einen besonnenen Umgang mit der Maskenpflicht und den notwendigen Verhaltensregeln und daher gilt auch heute noch einmal Ihnen und Ihren Kindern mein herzlicher Dank!

Leider erinnern uns aber täglich neue Pressemitteilungen daran, uns nicht zu sehr an den „normalen" Schultag zu gewöhnen und uns auf den Präsenzunterricht mit allen zu verlassen. Deshalb möchte ich in dieser Information auf drei Aspekte eingehen:

Lockerung der Maskenpflicht im Unterricht ab Dienstag?

Eine offizielle Mitteilung des Schulministeriums liegt mir noch nicht vor.
Da mir aber schon am Freitag sorgenvolle Nachfragen aus Familien und dem Kollegium begegneten, möchte ich schon an diesem Wochenende meine persönlichen Gedanken in der Frage offenlegen: Wir waren – wie oben geschrieben – froh, dass die Maskenpflicht eine klare Regel vorgab, die auch Schülern und Lehrern mit eigenem gesundheitlichem Risiko oder mit Risiko innerhalb ihrer Familie eine Teilnahme am Regelunterricht weitestgehend ermöglichte. Erst wurde die Maskenpflicht diskutiert, nun die anstehende Lockerung.
Am Dienstag werden die Bedingungen möglicherweise neu definiert. Damit umzugehen wird dem ein oder anderen nicht leichtfallen. Ich bitte Sie daher schon heute, mit Ihrem Kind darüber zu sprechen, ob das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung nur möglich war, weil es zur Pflicht erhoben wurde oder ob das Tragen der Maske weiterhin bevorzugt werden kann, um sich und andere zu schützen. Es wird dann sicherlich vermehrt auch Lernsituationen geben können, in denen die Masken abgenommen werden, aber ich vermute tatsächlich, dass sich vorerst die meisten sicherer fühlen werden, wenn auch im Unterricht größtenteils die Masken getragen werden. Die Lockerung der Maskenpflicht verschafft uns insgesamt mehr Flexibilität auch spontan auf einzelne Bedürfnisse einzugehen, wenn eine Maskenpause im Einzelfall notwendig wird (z.B. bei anfänglichen Kopfschmerzen wechselt der Schüler nah ans Fenster o.ä.). Aber es wäre schön, wenn Sie innerhalb der Familie diese Idee schon einmal diskutieren und ihre Haltung und die Ihres Kindes dahingehend prüfen.
Ich möchte Sie heute schon dafür sensibilisieren, dass es ganz unterschiedliche Gründe geben kann, die wir zum Schutz des Einzelnen auch nicht offenlegen werden. Ich würde mir wünschen, dass wir weiterhin sinnvolle Lösungen suchen, um möglichst allen Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften die Anwesenheit in der Schule zu ermöglichen.
Mit Lockerung der Maskenpflicht begeben wir uns vermutlich ab Dienstag in den nächsten Abschnitt des angepassten Schulbetriebs, der umso mehr Respekt, Toleranz und Solidarität für und von jedem Einzelnen am Schulleben Beteiligten einfordert. Die bisherigen Erfahrungen an unserer Schule seit Mitte März lassen mich dem aber positiv entgegensehen und ich hoffe auf Ihre Unterstützung. Versuchen Sie bitte, den anstehenden Anpassungen im Schulbetrieb ohne Sorgen entgegenzugehen und den Entscheidungen meiner Kolleginnen und Kollegen zu vertrauen. Besonderheiten melden Sie bitte bei der Klassen- oder Stufenleitung Ihres Kindes per Mail an. Sie wird dann die Möglichkeiten abwägen und Ihnen und den anderen betroffenen Eltern ebenfalls per Mail einen Lösungsvorschlag für die Lerngruppe unterbreiten. Vor dem Hintergrund meiner Ausführungen sollten Sie dann bitte möglichst zustimmen und nur in besonderen Einzelfällen die Entscheidungen in Frage stellen und sich mit Nachfragen wieder an die Klassen- oder Stufenleitung wenden. Im gegenseitigen Dialog werden wir so hoffentlich auch einvernehmlich die nächsten Wochen in der Schule gestalten. Bitte gehen Sie immer davon aus, dass wir Ihren Kindern nur die Einschränkungen zumuten, die aus besonderen Umständen vorübergehend notwendig sind. Jede Schülerin, jeder Schüler, aber auch jede Lehrkraft sollte sich im Schulalltag in der jeweiligen Situation wohlfühlen können. Falls dem nicht so ist, möge ihr Kind bitte den Mut aufbringen, sich einer Lehrperson anzuvertrauen, damit der achtsame Blick zum gelingenden Miteinander wächst.

Informationswege im Falle eines Falles

Zunächst möchte ich auch hier die Beobachtung spiegeln, dass Sie sehr sorgsam mit Verdachtsfällen und auftretenden Erkältungssymptomen umgehen. Eltern, die unsicher sind, ob ihr Kind die Schule besuchen darf, melden sich in den meisten Fällen frühzeitig im Sekretariat und entscheiden sich nach Beratung oft zu einer vorsorglichen Krankmeldung, um Ansteckungen vorzubeugen. Herzlichen Dank!

Sollte an unserer Schule eine nachgewiesene Covid-19-Infektion auftreten, so werden Sie vom Gesundheitsamt informiert, falls Ihr Kind zum Kreis der Kontaktpersonen zählt. Alle notwendigen Entscheidungen bzgl. Quarantäne, Testung und weiteren Maßnahmen trifft das Gesundheitsamt, nicht die Schule! Damit sowohl das Gesundheitsamt als auch unser Sekretariat und die Kolleginnen und Kollegen mit Anfragen nicht überhäuft werden, bitte ich Sie, folgenden Informationsweg zu verinnerlichen:

Nach Information des Gesundheitsamtes an die Schulleitung werden alle möglichen Infektionsketten geprüft und dementsprechend die möglichen Kontaktpersonen vom Gesundheitsamt informiert. Bitte nicht beim Gesundheitsamt anrufen! In der Schule treffen wir dann gezielte Vorbereitungen, um Sie und Ihre Kinder angemessen in der Folgezeit zu informieren und zu begleiten. Daraus ergeben sich folgende Handlungsabläufe zum

Einrichten des Distanzlernens im Quarantänefall

Zunächst steht bei jeder Erkrankung die Genesung im Vordergrund. Daher richten wir grundsätzlich nicht am ersten Tag Distanzunterricht ein. Folgender interner Ablauf ist vorbereitet:
Sie erhalten im Quarantänefall eine Mail der Klassen- oder Stufenleitung Ihres Kindes, in der Oberstufe geht die Mail meistens auch direkt an den Schüler. Hieraus ergibt sich ein erster Austausch, der die aktuellen Bedingungen im häuslichen Umfeld klärt (Gesundheitszustand, technische Möglichkeiten etc.).

Danach berät die Klassenleitung mit allen unterrichtenden Fachlehrern über die Ausgestaltung des Distanzunterrichtes. Erst danach nimmt jede Fachlehrkraft mit Ihrem Kind per Mail Kontakt auf. Wir möchten dadurch sicherstellen, dass im konkreten Fall weder Ihr Kind noch Sie als Eltern überfordert werden.

Grundsätzlich gilt: Die Kontaktaufnahme geht von der Lehrperson aus und erfolgt per Mail. Bis zum Ende der nächsten Woche sollte Ihr Kind im Unterricht gefragt worden sein, ob es seinen Zugang in die Lernstatt und in die THEO-Cloud beherrscht. Bitte fragen Sie dazu noch einmal persönlich zu Hause nach. In der Jahrgangsstufe 5 dauert die Einübung eventuell noch etwas länger. Darüber hinaus werden in den kommenden Wochen erste Einführungen stattfinden, die Ihrem Kind im Ernstfall auch einen Videochat per Teams ermöglichen.
In der Oberstufe werden die Fachlehrer, die die Einführung von Teams bereits in ihren Unterricht integrieren können, dies hier und da vornehmen, um ihre Schüler in der Nutzung zu schulen. Die meisten von Ihnen haben bereits Ihre Zustimmung zu Microsoft 365 erteilt, so dass wir unsere Möglichkeiten in diesen Bereichen nach und nach ausbauen, um auf (Teil-) Schulschließungen vorbereitet zu sein.

Ich bitte Sie aber um Verständnis, dass die Umsetzung digitaler Prozesse auch weiterhin fachdidaktisch begründet sein sollte und wir daher nicht in allen Jahrgangsstufen alles auf einmal erproben können. Deshalb ist die Nutzung eines eigenen digitalen Gerätes in der Oberstufe vorerst freigegeben, wenn die einzelne Lehrperson für ihren jeweiligen Unterricht zustimmt. In der Sekundarstufe I ist die dauerhafte Nutzung eines eigenen Gerätes vorerst weiterhin untersagt. Seit März verläuft der bei uns schon vorher angedachte Digitalisierungsprozess, der zum Sommer 2021 in die Einführung von iPad-Klassen münden soll, stark beschleunigt. Daher müssen wir darauf achten, dass wir die Geschwindigkeit für alle Beteiligten nicht maßlos steigern.

Ich hoffe, meinen Ausführungen ist zu entnehmen, dass wir eine lernförderliche Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht anstreben und uns dieser Herausforderung stellen. Dennoch bedarf all das weiterer Überlegungen, die wir schrittweise vornehmen, umsetzen und teilweise auch erst in den schulischen Gremien beraten möchten.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es wichtig, dass für den akuten Fall alle Schüler und Lehrer mindestens ihr Unterrichtsmaterial über die THEO-Cloud austauschen können. Weiterentwicklungen sind in Arbeit und werden möglicherweise dann im Ernstfall auch in Testphasen zum Einsatz kommen.

Wichtig für Sie: Die Organisation des Distanzunterrichtes orientiert sich zunächst einmal am üblichen Stundenplan Ihres Kindes, solange nur einzelne Schüler oder Lehrkräfte in Quarantäne sind. Weitere Details erläuterte ich in meinem ersten Elternbrief zu Schuljahresbeginn.

Liebe Eltern,

ich hoffe, meine Ausführungen tragen auch heute dazu bei, dass Sie sich gut informiert fühlen für den Fall der Fälle, der uns hoffentlich gar nicht oder nur selten in diesem Schuljahr erreicht.

Bleiben Sie zuversichtlich und kommen Sie weiterhin gesund durch die Zeit!

Es grüßt Sie herzlich
N. Michaelis, OStD`