Lebensretter von morgen: Die Schulsanitäts-AG schult die siebten Klassen im Notfallhandeln
Am Montag, den 12. Mai 2025, verwandelte sich die Schule für die 7a, 7b und 7c in einen Ort des Lernens und der praktischen Übung – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend. Die Schulsanitätsdienst-AG (kurz: Sani-AG) unter der Leitung von Frau Finke hatte die Schülerinnen und Schüler zu einem wichtigen Workshop eingeladen: "Handeln im Notfall". In jeweils rund 70-minütigen Einheiten lernten die Jugendlichen die Grundlagen der Ersten Hilfe, wobei die Schwerpunkte auf der stabilen Seitenlage, dem korrekten Absetzen eines Notrufs und der Herzdruckmassage (Laienreanimation) lagen.
Der Workshop war bewusst in mehrere, sich abwechselnde Blöcke unterteilt. Nach einer kurzen Einführung in den Ablauf und einer Vorstellung der AG sowie deren Mitglieder folgte ein spannender Kurzfilm als Einstieg, in dem ein Mann mit Kammerflimmern erfolgreich reanimiert wurde. Der Film machte deutlich, wie wichtig es ist, dass alle Hand in Hand helfen, um Leben zu retten, denn er basierte auf einer wahren Begebenheit. Nur durch den beherzten Einsatz seiner Töchter, des Rettungsdienstpersonals und dem Krankenhaus konnte der Mann gerettet werden. Anschließend wurden die Kenntnisse im Bereich "Notruf" und "Verhalten im Notfall" aus der fünften Klasse wiederholt und vertieft. Die Sanis erklärten das Vorgehen beim Auffinden einer Person an einer schematischen Handlungskette, die man sich gut mit dem 4A-Schema (Anschauen, Ansprechen, Anfassen, Atmung überprüfen) merken kann. Ist eine Person bewusstlos, aber atmet, wird die stabile Seitenlage angewendet. Diese führt man mithilfe der Schritte Kaktus, Kuscheln, Knie und Kopf durch.
In der darauffolgenden Praxisphase wurde das auch direkt geübt. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der erfahrenen Mitglieder der Sani-AG selbst Hand anlegen und üben, eine bewusstlose Person in die stabile Seitenlage zu bringen. Anhand von Schauspiel wurde Schritt für Schritt erklärt und ausprobiert, wie der Körper sicher und schonend gedreht wird, um die Atemwege freizuhalten und das Risiko des Erstickens durch Erbrochenes oder Blut zu minimieren. Die anfängliche Unsicherheit wich schnell dem Eifer, die Handgriffe richtig auszuführen, und so mancher stellte fest, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie es zunächst aussah.
Nach dieser praktischen Erfahrung folgte der zweite Theorieblock, der sich dem Thema "Herz-Lungen-Wiederbelebung" widmete. Die Mitglieder der Sani-AG erklärten anschaulich die Grundlagen des Blutkreislaufs und die lebensbedrohlichen Folgen eines Herzstillstands. Einige Zahlen und Fakten machten deutlich, wie zeitkritisch es ist, wenn ein Herz plötzlich zu schlagen aufhört. Bis der Rettungswagen eingetroffen ist, sind Gehirnzellen möglicherweise schon irreparabel geschädigt, weshalb es unumgänglich ist, schnell selbst zu helfen. Würden sich mehr Menschen die Laienreanimation zutrauen, könnten in Deutschland pro Jahr über 10.000 zusätzliche Menschenleben gerettet werden! Anhand von Reanimationspuppen demonstrierten die Schülerinnen aus EF und Jahrgang 10 der Sani-AG als Nächstes die korrekte Druckpunktlage auf dem Brustkorb und die richtige Frequenz der Herzdruckmassage. Auch die korrekte Mund-zu-Mund-Beatmung wurde thematisiert, wobei auch Möglichkeiten des Eigenschutzes durch Hygienetücher angesprochen wurden.
Den abschließenden Höhepunkt des Workshops bildete der zweite Praxisblock. Unter Anleitung konnten die Schülerinnen und Schüler selbst üben, den richtigen Rhythmus zu finden und ausreichend Druck auszuüben. Im Rhythmus 30:2 (30x drücken und 2x beatmen) musste jede Person zwei Minuten lang eine Puppe reanimieren. Dabei wurde deutlich, wie anstrengend die Herzdruckmassage sein kann und wie wichtig es ist, im Notfall schnell Hilfe durch weitere Personen zu bekommen, um sich abwechseln zu können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Workshop der Schulsanitätsdienst-AG für die Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen eine wertvolle Erfahrung war. Sie haben nicht nur theoretisches Wissen erworben, sondern auch wichtige praktische Fähigkeiten erlernt, die im Ernstfall Leben retten können. Das Engagement der Sani-AG und die Bereitschaft der jüngeren Schüler, sich mit dem Thema Notfallhilfe auseinanderzusetzen, sind beeindruckend und tragen dazu bei, dass unsere Schulgemeinschaft in Zukunft noch sicherer sein wird – dank der potenziellen Lebensretter von morgen.
Mitgewirkt haben:
Reem, Annika, Carlotta, Lina (EF), Melissa, Paulina, Grace, Johanna, Yolanda (10), Max, Hendrik (9), Fayola, Dorsav, Ellaha, Karin, Hayat (8)
Text: Annika Odenbach