Vergangenheit, Erinnerungen und Gedenken

Μια νέα μέρα αρχίζει...

Der erste Morgen in unterschiedlichen Hotels begann mit ebenso unterschiedlichen Frühstücken. Während der eine Bus frische Wassermelonen und leckere Teigteilchen mit einem perfekten Ausblick genoss, nahm sich der andere Bus ein Beispiel an den Mönchen der Meteora Klöstern und ließ sich nicht von irdischen Verführungen beirren.

Unser erstes Ziel war die Ausgrabungsstätte in Delphi sowie das dazugehörige Museum. Auf dem Gelände wurden unterschiedliche Vorträge gehalten, die zum Teil sehr kreativ mit schauspielerischen Darstellungen verdeutlicht wurden. So durfte sich eine Schülerin in die Rolle der Pythia begeben, während ein Schüler zum König Kroisos wurde. Herr Galczynski mimte einen Propheten, der dem Herrscher die Prophezeiung überbrachte. Auch die Ausstellungsstücke des Museums sorgten für großes Staunen.

Weil wir die Pythia leider nicht gefunden haben, fragten wir die Maus nach einem Orakelgespruch:

Bei Sonnenuntergang befindet ihr euch an einem Ort,
Größer als ihr ihn bisher hier kennt,
Euch führt ein Gefährt groß wie ein Fels fort
Und jene Stadt man auch wie eine Göttin nennt. Doch wenn es dunkel geworden ist
So haltet euch ganz still,
Sodass kein Lehrer seine Ruhe vermisst
Und euch nach Hause schicken will.

Als nächstes steuerten wir Distomo an. Noch am Bus wurden wir von Mitschülern über das dort von den Nationalsozialsten durchgeführte Massaker aufgeklärt, doch die wirkliche Bedeutung wurde uns erst am Denkmal selbst klar. Vor uns erstreckten sich all die Namen der Familien, die brutal von dem SS-Bataillon abgeschlachtet worden waren. Es waren Menschen von einem Alter von wenigen Monaten bis hin ins hohe Alter, die ihr Leben bei der sogenannten “Vergeltungsaktion” verloren. Im Angesicht der Erinnerungen gingen wir in Gedanken noch einmal durch, was unsere Mitschüler uns über die Gewalttaten erzählt hatten. Es waren auch Zeitzeugenberichte vorgelesen worden, in denen sowohl das Entsetzen vor all den Toten als auch die Trauer um Familienmitglieder deutlich wurde. Da es mir als Autorin dieses Blogs nicht möglich sein wird, über alles aufzuklären, was dort passiert ist, ist gleich im Blog noch ein Link. Bitte nehmt euch die Zeit, euch damit zu befassen und das Erinnern zu fördern, damit so etwas nie wieder passieren kann.

 

https://www.bpb.de/themen/europaeische-geschichte/griechenland/177895/wenn-ihr-euch-erinnert-koennen-wir-vergessen/

 

Als wir schließlich ins Kloster Hosios Lukas kamen, war die Stimmung noch immer gedämpft, doch der friedliche Ort war genau das richtige nächste Ziel. Wir betrachteten die wunderschöne Kirche und erkundeten in Ruhe das Gelände.

Nun sind wir, wie es uns die Maus prophezeit hat, in Athen angekommen und machen uns bereit für einen abendlichen Orientierungsspaziergang. Wir sind schon gespannt auf den Wachwechsel vor dem Parlament und das Schuhwerk. Danach wird sich ausgeruht, denn morgen besichtigen wir schon früh das wohl bekannteste Highlight in Athen …

(Unten ist auch noch ein Bild der gestrigen Bergsteigergruppe an ihrem Zielpunkt)